Lesen ist ganz und gar nicht uncool – sagt Hans-Heino Ewers
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In der Pubertät steigen Jugendliche als Büchereikunden aus. Mit der „Jungen Medienjury“ sollen sie in die Stadtbibliothek zurückgeholt werden. Neue Bücher gibt es durch die vom Lions-Club gesponserte Aktion auch noch.
Junge Medien: Das Jury-Projekt der Stadtbibliothek stellen Claus-Günther Kunzmann (von links), Hans-Heino Ewers und Nina Schorde vor. Foto: Dieter Deul
Die Kontakte knüpfte der in Bad Vilbel lebende Ewers schon vor vier Jahren. Er fand es gut, das neue Bibliotheksgebäude mit Aktivitäten zu füllen. Zugleich ist er auch Mitglied im Bads Vilbeler Lions-Club und konnte ihn als Sponsor gewinnen. 4000 Euro spendieren die Lions für die aktuellen Medien, die der Bibliothek überlassen werden. „Das ist auch Bestandsaufbau“, freut sich Kulturamtsleiter Claus-Günther Kunzmann.
Prominenter Schirmherr
Denn die Medien-Jury soll sich auf drei Bereiche stürzen: Bücher, Film und Comic. Dafür wurden bereits Listen mit jeweils zehn aktuellen Titeln erstellt, die von den Lions angeschafft werden. Noch bis zum 17. Februar können sich Zwölf- bis 16-Jährige auch von außerhalb als Jury-Mitglied bewerben. Sie dürfen auch die Liste umgestalten. Dabei sei er in Frankfurt immer wieder überrascht, dass die Jugendlichen auch anspruchsvolle Titel auswählten, berichtet Ewers.
Die ganze Aktion soll bewusst auf Distanz zur schulischem Lesen gehen, betont Ewers: „auch mit Büchern, von denen die Jugendlichen denken: ,Da komm’ ich nicht bei meiner Deutschlehrerin durch.“ Geleitet werden die Gruppen von drei jungen Mitarbeiterinnen des Instituts für Jugendbuchforschung, die als Tutorinnen agieren. In der Bibliothek übernimmt Nina Schorde die Organisation. Als Jury-Schirmherr konnte ein sehr prominenter Bad Vilbeler gewonnen werden: Joachim Llambi, der auch die RTL-Tanz-Show „Let’s Dance“ moderiert.
Die Jurys treffen sich zweimal monatlich. Ihre Arbeit soll kein langweiliges Konsumieren von Inhalten sein. „Wir wollen aktive, kritische Medienkonsumenten, die ihre Meinung vor anderen begründen.“, sagt Ewers. Mit der Jury sollen sie auch öffentlichen Raum und eine Stimme erhalten.