Ein guter Rutsch in die Integration – Lions Club lädt gemeinsam mit der Hassia Flüchtlinge auf die Eisbahn ein
Keine Kommentare · Veröffentlicht von dirk in Allgemein
Zum Wintervergnügen auf der Eisbahn haben die Hassia und der Lions Club 30 Flüchtlinge eingeladen. Während die Kinder schnell Fahrt aufnehmen, gehen die Erwachsenen das für sie ungewohnte Vergnügen mit viel Respekt an.

Fließend Deutsch
Sharam (14) kennt die Eis-Piste bereits. Der 14-jährige Afghane geht seit einem Jahr in die John-F.-Kennedy-Schule und spricht fließend Deutsch. Er lebt mit Mutter, Tante und Schwester hier, ein Onkel lebt seit drei Jahren schon in Karben. Wie seine Altersgenossen macht er wenig Worte um das Eisvergnügen: „Alles ist gut“.
So sehen das auch Simona (10) und ihre kleine Schwester Xhelsila (7), die mit ihren Eltern aus Albanien gekommen sind. Während die Saalburgschülerinnen auf einer Bank sitzen und das Geschehen betrachten, baut Simona eine Figur aus einem Überraschungsei zusammen. Eigentlich will sie heute nicht laufen, ihr Fuß tut weh. Aber dann legt sie doch los. Eislaufen, das sei doch gut, findet sie. Am Rande der Bahn schauen die Gastgeber zufrieden zu. Hassia-Seniorchef Günter Hinkel hatte die Idee zu der Einladung, nachdem er kürzlich zu einer Diskussionsrunde über die Bad Vilbeler Flüchtlinge geladen hatte. Der Lions Club Bad Vilbel schloss sich an, öffnete eigens seine Hütte, um die Gäste mit Waffeln, Kuchen und Getränken zu versorgen. „Eine wunderbare Integrationsmaßnahme“, schwärmt Lions-Mitglied Rüdiger Wiechers: „Das ist eine schöne Geste – und die Sonne spielt auch noch mit.“
Sommer statt Eiszeit
So gibt es einige ungewohnte Begegnungen und Gespräche. Auch die Flüchtlinge kennen sich bereits untereinander, grüßen sich, weil man sich aus gemeinsamen Sprachkursen kennt. Auf dem Heilsberg werde täglich von 9 bis 12 Uhr unterrichtet, erzählt Angelika Ungerer, die Vorsitzende des Bad Vilbeler Flüchtlingshilfsvereins – insgesamt 320 Stunden.
Den Unterricht fand der Eritreer Mikaele anfangs sehr schwer, „aber jetzt ist es einfacher“. In seiner Heimat hat er handwerklich mit Holz zu tun gehabt, hier muss er als noch nicht anerkannter Flüchtling warten. Die freie Zeit nutze er, um zwei Mal die Woche Deutsch zu lernen und sehr viel Zeit in der Stadtbibliothek zu verbringen, zum Lesen und Lernen am PC. Der Eisspaß ist für ihn noch ziemlich ungewohnt. „Bei uns gibt es nur schönes Wetter, 20 bis 25 Grad.“
Bd Vilbeler Neue Presse
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